Inside KSK

Das Kommando Spezialkräfte, kurz KSK, gilt als die bestausgebildete Truppe der Bundeswehr und wird mit den U. S. Navy SEALS oder dem Special Air Service der British Army verglichen. Wer Kommandosoldat werden will, muss physisch und psychisch extrem fordernde Auswahlverfahren bestehen, zum Beispiel die sogenannte Höllenwoche, charakterlich geeignet sein und eine mehrjährige Spezialausbildung absolvieren, die hierzulande einzigartig ist. Ursprünglich aufgestellt, um deutsche Staatsbürger zu befreien, die im Ausland in Geiselhaft geraten, sowie den internationalen Terrorismus zu bekämpfen, wurden und werden die Einsätze – ob auf dem Balkan, in Afghanistan, in Afrika oder sonst wo auf der Welt – stets streng geheim gehalten, selbst wenn es sich nicht um Kampfeinsätze, sondern um Ausbildungsmissionen handelt. Entsprechend abgeschottet ist die Graf-Zeppelin-Kaserne im baden-württembergischen Calw, das Headquarter des KSK, in dem aktuell rund 1200 Einsatz- und Unterstützungskräfte stationiert sind. Doch so geheimnisumwoben die Eliteeinheit, so umstritten ist sie auch. Nicht zuletzt wegen zahlreicher Skandale: Munitionsdiebstahl, fragwürdige Party-Rituale bis hin zur Verstrickung einzelner Kommandosoldaten in rechtsextremistische Netzwerke und die Reichsbürgerszene. Ex-Oberstabsfeldwebel Philipp Schaaf diente fast 20 Jahre beim KSK. Er galt als Vorzeigesoldat, absolvierte mehrere Auslandseinsätze, stieg ins Führungsteam seiner Kompanie auf und wurde als Verbindungsoffizier beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr eingesetzt. In einer ehrlichen und selbstkritischen Rückschau auf seine Dienstzeit gibt er Einblicke in das verborgene Innenleben der Elitetruppe, berichtet von den Strapazen der abgeschotteten Ausbildung, von geheimen Einsätzen, bei denen deutsche Soldaten starben, und deckt Hintergründe des bisher größten Skandals beim KSK auf, in dessen Folge er selbst ins Visier von MAD und Staatsanwaltschaft geriet.